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Friedhofsorbit
Foto: Getty Images / iStock / Slavemotion
Die Folgen:
Alles begann im Jahre 1957. Mit Sputnik 1 schoss die ehemalige Sowjetunion den
ersten künstlichen Erdtrabanten ins All und versetzte die westliche Welt damit
in helle Aufregung. Nach dem Aussetzen der Nutzlast wurde die Oberstufe von
Sputniks Trägerrakete in einem niedrigen Erdorbit "entsorgt". Sie war das erste
Stück Müll im Weltraum, und mit der darauf folgenden Eroberung desselbigen
sollten es immer mehr werden. Immer mehr ausgediente Satelliten werden in den
Friedhofsorbit verschoben und somit zum Weltraumschrott. Die große Menge an
gefährlich durch das All schwirrenden Objekten verlangt nach einer raschen
Lösung. Allein auf die Selbstzerstörung des Schrotts können sich die
Weltraum-Techniker nicht verlassen: Das Problem ist also so alt wie die
Raumfahrt selbst, erhielt aber lange Zeit keine Beachtung, schließlich
erscheinen die Weiten des Alls schier endlos. Was sich jedoch bis heute um die
Erde angesammelt hat, zeichnet ein anderes Bild: 11.000 Schrott- und
Trümmer-Teile, jedes größer als zehn Zentimeter, waren im April 2005
katalogisiert. Die Schätzungen für Objekte zwischen ein und zehn Zentimetern
variieren zwischen 50.000 und über 100.000, und von Objekten, die kleiner als
ein Zentimeter sind, gibt es wohl mehr als eine Million. Genaue Zahlen sind auf
Grund der geringen Größen nicht ermittelbar.
Nun könnte man meinen, Schrott-Teilchen dieser Größenordnung seien keine
ernsthafte Bedrohung. In der Tat werden sie dazu erst durch die enorme
Geschwindigkeit, mit der sie ihre Bahnen ziehen. Bei Geschwindigkeiten von bis
zu 50.000 Stundenkilometern, was ungefähr dem 17-fachen Tempo einer abgefeuerten
Maschinengewehr-Kugel entspricht, kann selbst das kleinste Teil Weltraumschrott
ernsthafte Schäden an Raumfahrzeugen (also größtenteils Satelliten) verursachen
und mit ihrer Größe steigt ihr Potenzial zur Verursachung einer Katastrophe. So
verfügt eine ein Zentimeter große Alukugel, die auf zehn Kilometer pro Sekunde
(was 36.000 Kilometer pro Stunde entspricht) beschleunigt wurde, über eine
kinetische Energie, die derjenigen einer Bowlingkugel bei 520 Kilometer pro
Stunde gleichkommt.
Es muss also etwas getan werden, um zumindest der Zunahme an Weltraumschrott
Einhalt zu gebieten. Denn trotz Werkzeugen wie Schilden oder hoch entwickelter
Software wird sich die Situation im All nicht verbessern, es sei denn, es werden
konzentrierte, koordinierte und systematische Schritte in Richtung Linderung des
Risikos getan, Schritte, die heute klar verstanden sind. Zu viele Teile könnten
zukünftig das All zu gefährlich und riskant und damit unbrauchbar machen. Doch
etwa 90 Raketenstarts jährlich zeigen, wie sehr wir heutzutage auf das All
angewiesen sind.
Raumfahrtzeug-Betreiber müssen also absichtliche und unbeabsichtigte
Zerstörungen und Explosionen ihrer All-Gefährten vermeiden, da diese die
maßgebliche Quelle von nicht erfassbaren und damit tödlichen Trümmern sind. Eine
einfache Möglichkeit ist es, verbleibenden Treibstoff von Raketen abzulassen
oder zu verbrennen. Auch könnten bessere Batterien Explosionen vermeiden. Um
also die Menge an Schrott zu verringern und damit die Sicherheit maßgeblich zu
erhöhen, ist ein umfassendes weltweit akzeptiertes Rahmenwerk von Nöten. Der
Bedarf zu diesem internationalen Verhaltenskodex wird immer anerkannter, nachdem
individuelle Bemühungen einzelner Staaten zu wenig Erfolg führten, und die Zahl
der Trümmerteilchen weiter erheblich steigt.
(Quelle: Raumfahrer.net/Wikipedia)