Die SATzentrale kostet Dich nichts! Wir alle im Team verbringen einen großen Teil unserer Freizeit damit, um für Euch ein attraktives Radioprogramm zu produzieren und diese Webseite aktuell zu halten. Dies ist natürlich mit einigen finanziellen Aufwänden verbunden, die aus eigener Tasche gezahlt werden müssen. An dieser Stelle möchten wir Euch die Gelegenheit geben, uns finanziell zu unterstützen und so Eure Anerkennung für unsere Arbeit zu zeigen. Jeder noch so kleine Betrag ist eine unschätzbare Hilfe für uns.
DRM - Digital Radio Mondiale
DRM nutzt - wie DAB
- als Übertragungsverfahren die COF-DM-Technik (Codec Orthogonal
Frequency-Division Multiplex). Hierbei verteilt sich das digitale Signal entlang
einer großen Zahl schmalbandiger Träger, die sich innerhalb des Sendekanals
befinden. Das DRM-System ist so ausgelegt, dass die Zahl der verwendeten Träger
veränderbar ist - je nach der zur Verfügung stehenden Kanalbreite von 5,9 oder
10Mhz. Künftig können noch größere Bandbreiten genutzt werden. Als Codierung
nutzt DRM das System MPEG4 AAC oder MPEG4 CELP für die Sprachwiedergabe, je
nachdem, welchen Code der Rundfunkanbieter auswählt. In beiden Fällen verfügt
das System über ein so genanntes Bandbreiten-Erweiterungs-Tool – genannt SBR –,
welches eine zusätzliche Erweiterung der Audio-Bandbreite ermöglicht, die mit
reinem MPEG4 und gleicher Bit-Übertragungsrate nicht möglich wäre. Zum Empfang
von DRM braucht man einen neuen Empfänger, da die derzeitigen analogen Geräte
nicht über die notwendigen umfangreichen Demodulations- und
Decodierungsfunktionen verfügen. Wenn DRM ein Erfolg wird, dann wird der analoge
Rundfunk auf den Frequenzen unterhalb von 30 MHz (AM und UKW) wahrscheinlich
verschwinden. Dies wird jedoch noch lange dauern, zumindest solange, bis
Milliarden von Radios weltweit einen digitalen Empfang ermöglichen und alle
Sendeanlagen für einen digitalen Betrieb umgerüstet sein werden. Wahrscheinlich
werden die neuen Radios über längere Zeit hinweg beide Modi (analog und DRM)
empfangen können. Um die Kosten für die Empfangsgeräte möglichst niedrig zu
halten, wird erwartet, dass die analoge Demodulation in diesen Geräten über den
DRM-Prozessor bewerkstelligt werden wird.
Fragen zu DRM (aus drm-national.de)
Ist DRM eine Konkurrenz zu DAB?
DRM sieht sich nicht als Konkurrenz zu DAB, sondern eher als Ergänzung. DRM
ermöglicht die Nutzung der physikalischen Vorteile einer Ausstrahlung auf den
AM-Bändern (große Reichweite). Zahlreiche Mitglieder des DRM-Konsortiums sind
auch im DAB-Rundfunk aktiv.
Wie gut arbeitet DRM
über längere Entfernungen mit mehreren Reflexionen an der Ionosphäre auf
Kurzwelle?
Das DRM-Signal arbeitet solange gut über längere Entfernungen, wie der
Rauschabstand groß genug ist und sich sowohl Doppler-Effekt wie auch der
Verzögerungseffekt innerhalb der durch das System festgesetzten Grenzen
befinden.
Ist das DRM-Signal
auch im Haus zu empfangen?
Das DRM-Signal ist auch im Haus zu empfangen, solange der Signalpegel groß genug
ist, um einen Rauschabstand zu gewährleisten, der nötig ist, um das digitale
Signal zu decodieren.
Ist das DRM-Signal
auch im Auto zu empfangen?
Theoretisch gibt es keinen Grund, wieso ein DRM-Signal nicht auch im Wagen
empfangen werden könnte. Zusätzlich zum Rauschabstand, der jedoch für jedes
empfangene Signal (ob analog oder digital) vorhanden sein muss, kann jedoch noch
ein weiterer Faktor den Empfang beeinträchtigen: der Doppler-Effekt, weil das
Empfangsgerät sich ja bewegt. Bei normalen Pkws mit einer Geschwindigkeit von
bis zu 200 km/h sind jedoch keine Empfangsbeeinträchtigungen zu erwarten.
Ist es möglich,
DRM-Signale auf den selben Kanälen auszustrahlen wie analoge Signale?
Es ist nicht möglich, ein DRM-Signal auf dem gleichen Kanal wie ein analoges
(Doppeltes-Seitenband-)Signal auszustrahlen und beide Signale unabhängig
voneinander zu empfangen. Um gut genug empfangen werden zu können, muss das
digitale Signal stärker als das analoge sein, hierdurch würde jedoch der Empfang
des analogen Signals unmöglich. Es gibt jedoch auch einen DRM-Modus, bei dem
statt eines analogen DSB-Signals ein analoges VSB-Signal (Vestigal Side Band =
rudimentäres Seitenband), das 4,5 bis 5 kHz Bandbreite benötigt, zusammen mit
dem digitalen Signal, das ebenfalls 4,5 bis 5 kHz benötigt, ausgestrahlt wird.
Beide Signale benötigen dann eine Bandbreite von 9 bis 10 kHz.
Kann man mit DRM
auch in Stereo senden?
Ja, es gibt Übertragungsmodi, die Bitraten erreichen, die hoch genug für eine
Aussendung in Stereo sind. Diese Modi benötigen normalerweise aber mehr als 9
oder 10 kHz Bandbreite. Dies bedeutet, dass die ersten DRM-Sendungen, die sich
ja noch an das derzeit bestehende Frequenzraster halten müssen, nicht in Stereo
stattfinden werden.
Kann man mit DRM
auch jede Art von Text übertragen?
Ja, es gibt viele Möglichkeiten, zusammen mit dem DRM-Audiosignal auch
ausführliche Textinformationen zu übertragen. In einer ersten Stufe werden die
Sender zusätzlich noch ihren Stationsnamen übermitteln können wie beim RDS
(Radio Data System) oder beim RBDS (Radio Broadcast Data System) auf UKW.
Zusätzliche Features ermöglichen jedoch auch die Übertragung weiterer
Textinformationen zum Programm oder sogar von Bildern. Es ist jedoch zu
beachten, dass die Übertragung großer Text- oder Datenmengen zwangsläufig auf
Kosten der Audio-Qualität geht.
Ist ein DRM-Signal
weniger anfällig gegenüber Störungen als ein analoges Signal?
Normalerweise ja; dies ist jedoch abhängig vom eingesetzten DRM-Sendemodus.
Während analoge Signale immer schwächer werden, bis sie schließlich ganz
verschwinden, ist ein digitales Signal so lange fast frei von jeglicher Störung,
bis die entsprechenden Schwellenwerte überschritten werden. Dann schaltet der
Empfänger stumm.
Warum ist die
DRM-Audio-Qualität nur vergleichbar mit UKW und nicht mit der einer CD?
Innerhalb der derzeitig bewilligten Bandbreiten von 9 bzw. 10 kHz für die
AM-Rundfunkbänder ist das Maximum an übertragbarer Datenrate unter idealen
Bedingungen 25 kb/s. Bei diesem Datendurchsatz ist es mit MPEG4 ACC und dem
Bandbreiten-Erweiterungs-Tool SBR nur möglich, eine Audio-Qualität zu erzielen,
die mit UKW-Mono vergleichbar ist. Um CD-Qualität zu erreichen, müsste der
Datendurchsatz ca. 48 kb/s betragen. Dies könnte in Zukunft vielleicht durch
eine Vergrößerung der Bandbreite auf das Doppelte (18 oder 20 kHz) erreicht
werden. DRM hat dieses Feature bereits integriert und es ist beabsichtigt, dass
alle Endgeräte auch diesen so genannten „Breitband-Modus“ unterstützen werden.
Ist es möglich, mit
DRM auch Fernsehbilder zu übertragen?
Theoretisch ist es natürlich möglich, mittels DRM niedrig-auflösende
Fernsehbilder anstelle eines Audio-Signals zu übertragen. Dennoch verfügt das
System bislang über keine diesbezüglichen Spezifikationen. Sie sind derzeit auch
nicht in Planung. Trotzdem wäre es natürlich möglich, reine Datenpakete mittels
DRM zu übertragen, die ein gepacktes Videosignal enthalten, das auf der
Empfängerseite mit einem Decoder wieder entschlüsselt werden könnte.
Wenn nach der
Einführung von DRM ein besseres Audio-Codierungsverfahren gefunden wird, ist
dann ein Update des Empfängers möglich?
Es ist viel darüber diskutiert worden, ob es ratsam sei, zukünftige neue und
verbesserter Audio-Techniken integrieren zu können. Doch solche verbesserten
Audio-Codierungen würden höchstwahrscheinlich nicht abwärts-kompatibel sein.
Eine solche Inkompatibilität besteht z.B. derzeit zwischen MPEG4 ACC und dem
älteren MPEG2 (Layer I, II und III). Um eine solche Aktualisierung durchführen
zu können, müssten die Empfänger so entwickelt werden, dass sie einen kompletten
Software-Update erlauben würden. Dies würde die Gerätehersteller jedoch daran
hindern, ein optimales Chip-Design bei geringstem Stromverbrauch zu entwickeln.
Ferner müsste man wissen, welche Leistung und Speicherkapazität der Prozessor
für jede zukünftig vielleicht mögliche Audio-Codierung haben müsste. Aus diesen
Gründen entschied man, dass es weder ratsam noch praktikabel wäre, diese
grundlegenden Funktionen des Empfängers noch im Nachhinein abändern zu können.
Warum wurde das
DRM-System überhaupt entwickelt?
Die Zukunft des Rundfunks liegt doch bestimmt im Internet? Das Internet
entwickelt sich zu einer wichtigen neuen Verbreitungsschiene für
Rundfunkanbieter. Dennoch bietet es derzeit keine Möglichkeit, Programme an
einen mobilen Kreis von Hörern zu bringen. Außerdem sind die Kosten für einen PC
unvergleichbar höher als die für ein Radio. Hinzu kommen die Online-Gebühren.
Das Internet ist für den Großteil der Menschheit auch heute noch unerreichbar.
Dies mag sich vielleicht in absehbarer Zukunft ändern, doch wird das Internet
für viele Jahre – vielleicht für immer – eine sehr uneffiziente Methode sein, um
Radioprogramme an eine große Hörerschaft zu bringen. Der große Vorteil einer
Programmausstrahlung über die Ätherwellen ist die einfache Versorgung eines
Massenpublikums (Verbreitungsweg: einer sendet für viele). Das Internet
andererseits hat seine Wurzeln in einer Verbreitungsschiene „von einem zum
anderen“ – dies ist kein effizienter Weg, wenn man eine Hörerschaft von mehreren
Millionen gleichzeitig versorgen möchte. Dies ist auch der Grund dafür, dass die
Ausstrahlung von Rundfunkprogrammen im Radio für viele Jahre – wahrscheinlich
sogar für immer – die effizienteste Sendeart sein wird. Daraus folgt, dass es
wirklich wichtig ist, die derzeitige Nutzung des Radiospektrums zu verbessern.
Der Einsatz digitaler Übertragungstechniken, die eine beachtliche qualitative
Verbesserung bei effektiverer Nutzung des bisherigen Spektrums ermöglichen, ist
eine wertvolle Investition für alle, die mit dem Rundfunk zu tun haben, und
nicht zuletzt auch für den Hörer.