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IPTV (Internet Protocol Television)
Die Kosten einer Satellitenübertragung ist für kleiner TV Sender sehr teuer. Immer mehr übertragen Ihre Programme daher über HbbTV oder IPTV und nicht wie herkömmlich in linearer Form.
IPTV wird bei der Verbreitung über einen
Telekommunikationsdienstleister mittels eines geschlossenen Datennetzes
angeboten. Dank neuer Videodatenkompressionen und Breitband-Internetzugang wird
es möglich, Fernsehen oder Videos auch über das offene Internet anzubieten.
Diese Form wird zum Teil auch Internetfernsehen genannt.
Experten gehen davon aus, dass IPTV eine ähnliche Veränderung des Fernsehmarktes
verursachen wird, wie sie Anfang des Jahrtausends schon die Musikindustrie
durchleben musste. Dabei wird prognostiziert, dass kleine (Genre-, Sparten- und
Nischen-) Sender zusammen deutliche Marktanteile auf Kosten der etablierten
Sender gewinnen werden. Sie stellen damit ebenfalls eine starke Konkurrenz zu
den etablierten Fernsehsendern dar. Der Markt wird sich also zusehends
diversifizieren und sich der Werbegesamtetat auf immer mehr IPTV- und
Rundfunksender und -beiträge verteilen müssen. Etablierte Sender versuchen,
dieser Entwicklung mit eigenen IPTV-Auftritten und Beteiligungen an Aggregatoren
zu begegnen. Der Verdrängungsprozess läuft aber über Internetfernsehen und IPTV,
da Nutzer den Unterschied selbst nicht erkennen. WEBTV, IPTV und
Internetfernsehen wird dabei als Synonym verstanden, Fernsehen über das Internet
auf dem PC zu empfangen.
Notwendige Bandbreite
In den vergangenen Jahren hat sich die durchschnittliche Leistung der
Breitbandzugänge bundesweit erheblich verbessert. Dennoch gibt es immer noch
weitläufig Regionen, in denen 16 MBit (DSL) das absolute Maximum markieren. Wer
überlegt, auf IPTV als Empfangsweg umzusteigen, sollte insbesondere der Frage
der Leistungsfähigkeit des Internetanschlusses hohe Bedeutung zumessen. Denn
hochauflösendes Fernsehen per IPTV verlangt nach viel Datenrate – erst Recht,
wenn mehrere Teilnehmer gleichzeitig schauen möchten. Mit Ultra-HD steigen die
Mindestgrenzen abermals. Wir empfehlen daher IPTV für einen Teilnehmer erst mit
einer Bandbreite von 16 MBit zu betreiben. Darunter kommt es zu Bufferproblemen
oder Standbildern.
Notwendige Hardware
Benötigt wird bei der Nutzung von IPTV in jedem Falle eine Set-Top-Box. Dieses
Gerät erfüllt die dieselbe Funktion, wie ein Satelliten-Receiver. Er wandelt die
digitalen TV-Signale um, die via Internet zum IPTV-Kunden nach Hause gelangen.
Und zwar so, dass der Fernseher diese nutzen kann. Da IPTV nur in Zusammenhang
mit einem DSL-, VDSL oder Glasfaseranschluss nutzbar ist, benötigen Sie außerdem
noch einen passenden Router. Wahlweise mit kabellosem WLAN. Wir empfehlen
übrigens jeweils die Nutzung der vom IPTV-Anbieter vorgegebenen Hardware. Die
Ausstattung ist jedoch von Anbieter zu Anbieter verschieden. Ein Programmangebot
kann aus urheberrechtlichen Gründen auf eine bestimmte Art einer Ausgabe (PC
oder Set-Top-Box, Fernseher u. a.) beschränkt sein. Diese Grenzen verschwimmen
jedoch dadurch, dass PCs an den Fernseher angeschlossen werden oder TV-Signale
auf dem PC abgespielt werden können. Das Endgerät empfängt beim IPTV Datenströme
über eine Internetanbindung, teilt diese in Unterströme auf (Audio, Video, Daten
etc.), dekodiert und liefert ein Bild- und Audiosignal an die
Video-Audio-Ausgabeeinheit. Aus lizenzrechtlichen Gründen erfolgt durch die
Set-Top-Box auch häufig eine Entschlüsselung der Videosignale. Dieses ist der
hauptsächliche Grund für die Anbieter nur bestimmte Boxen zuzulassen.
Vorteile und Nachteile von IPTV
Fernsehen über IPTV bietet gegenüber dem herkömmlichen TV einige Vorteile. Dazu
gehören vor allem das zeitversetzte Fernsehen, auch "Timeshifting" genannt. So
kann das Programm jederzeit angehalten werden. Ideal für Snack-Pausen oder
sonstige Aktivitäten. Auch die Programmvielfalt ist bei den IPTV-Anbietern
reichhaltig, hier lassen sich auch Spartensender finden. Darüber hinaus stehen
bei den Diensten auch eine Bibliothek aus einzelnen Filmen, Serien und weitere
Pakete zur Verfügung.
Ein Nachteil ist die Abhängigkeit von nur einem Anbieter - fällt das Internet
aus, ist auch der TV-Empfang nicht mehr möglich. Zudem ist für IPTV eine
Set-Top-Box erforderlich, die von den Unternehmen für Neukunden meist
vergünstigt bereitgestellt wird. Wer jedoch einen zweiten oder dritten Fernseher
mit IPTV versorgen will, muss mit nicht zu verachtenden Mehrkosten für die
Anschaffung weiterer Set-Top-Boxen rechnen.
Anbieter
Deutsche Telekom (MagentaTV)
Vodafone (Giga TV Net)
1und1 (1und1 DigitalTV)
O2 (waipu.TV)
M-net (Bayern)
Netcologne (NRW)
EWE (Nordwesten)
Sat-over-IP
Als eine neue Variante zum Satellitendirektempfang ist die
sogenannte Sat-over-IP-Technik (auch SAT>IP genannt) zu nennen. Mit der Sat-IP
Technologie wird es möglich, die von der Satelliten-Schüssel empfangenen
TV-Signale in Datensignale zu übersetzen. Diese lassen sich anschließend leicht
übers Heimnetzwerk verteilen und auf Smartphone, Tablet oder Notebook streamen.
Fernsehen ist so auf fast jedem digitalen Endgerät im Haushalt möglich. Damit
die Technik, die auf einem von Astra entwickelten Sat-IP Protokoll basiert auch
reibungslos im eigenen Netzwerk läuft, sind verschiedene Sat-IP Geräte nötig. Je
nachdem, ob bereits eine konventionelle Anlage installiert ist, ist
unterschiedliche Hardware erforderlich.
Der Vorteil der Sat-over-IP Technolgie ist, sie müssen nicht im Voraus wissen,
wie viele Teilnehmer Sie anschließen werden. Hintergrund ist, dass sie keine
Verkabelung vornehmen müssen. Die Notwendigkeit eines Receivers entfällt, da das
Signal im heimischen Netzwerk anliegt und so kann jedes Gerät als Teilnehmer
verwendet werden
(Bild: Axing AG)
(Textauszüge: SATIP, IPTV)