Die SATzentrale kostet Dich nichts! Wir alle im Team verbringen einen großen Teil unserer Freizeit damit, um für Euch ein attraktives Radioprogramm zu produzieren und diese Webseite aktuell zu halten. Dies ist natürlich mit einigen finanziellen Aufwänden verbunden, die aus eigener Tasche gezahlt werden müssen. An dieser Stelle möchten wir Euch die Gelegenheit geben, uns finanziell zu unterstützen und so Eure Anerkennung für unsere Arbeit zu zeigen. Jeder noch so kleine Betrag ist eine unschätzbare Hilfe für uns.
Die DiSEqC - Technologie
So entstand die DiSEqC-Technik
Anfang der 80er Jahre, als der erste Satellit OTS (orbitaler
Telekommunikationssatellit) von Eutelsat in Betrieb ging, gab es in ganz Europa
lediglich an die zehn SAT-Anlagen, die paar TV-Programme mit einer über drei
Meter großen Parabolantenne empfingen. Diese SAT-Antennen empfingen gleichzeitig
die horizontale und vertikale Polarisationsebene und versorgten damit einige
Kabelkopfstellen mit SAT-Programmen. Die LNBs dieser Zeit konnten lediglich den
Frequenzbereich zwischen 10,95 und 11,7 GHz verarbeiten. Nach diesen
überzeugenden anfänglichen Versuchen mit dem Satelliten OTS entschied Eutelsat
leistungsfähigere Satelliten auf den Markt zu bringen. Gleichzeitig nahmen auch
die Anfragen der TV- und Radiosender für Übertragungskapazität laufend zu. Diese
erste Satellitenserie wurde Eutelsat I genannt. Sie ermöglichte für viele
Zuschauer den Empfang von verschiedenen europäischen Rundfunkprogrammen. Die
Antennen mussten nun nicht einmal mehr 1,5 Meter im Durchmesser betragen. Um
Programme von mehreren SAT-Positionen empfangen zu können, wurden diese
Einzelempfangsanlagen durch einen Motor zu Drehanlagen erweitert. Eine damalige
Drehanlage musste durch mehrere Kabel gesteuert werden. Anfangs waren fünf,
später vier Steuerleitungen allein für den Motor nötig. Für die Wahl der
Polarisation (horizontal oder vertikal) waren außerdem weitere drei Leitungen
nötig. Später startete Eutelsat Satelliten der Baureihe II, die die Baureihe I
ersetzten. Diese verfügten über eine höhere Strahlungsleistung sowie einer
vergrößerten Ausleuchtzone. Um die Kosten zu senken und den Empfang zu
verbessern führten die Hersteller anstelle der bisherigen mechanischen nun
magnetische Pola-rizer ein. Kurze Zeit danach kam bereits das sehr beliebte „Marconi-LNB“
auf den Markt, bei dem die Polarisationsebenen mittels 14/18 Volt-Spannung im
Koaxialkabel angewählt werden konnten. Somit benötigten Drehanlagen außer dem
Koaxialkabel nur noch vier weitere Leitungen zur Steuerung des Motors. Das war
bereits eine bedeutende Vereinfachung. Parallel zu den Drehanlagen wurden in
Europa auch immer mehr stationäre SAT-Empfangsanlagen errichtet, die fest auf
eine oder zwei SAT-Positionen ausgerichtet waren. Falls mit einer solchen
Antenne „schielend“ zwei SAT-Positionen empfangen werden und sich somit auch
zwei LNBs im Speisesystem der Antenne befinden, spricht man von
Multifeed-Empfang. Bisherige Satellitenreceiver schalten mit 14 beziehungsweise
18 Volt zwischen den Polarisationsebenen horizontal und vertikal um. Als
weiteres Schaltkriterium hat sich in den letzten Jahren das 22 kHz-Signal
etabliert. Dies wurde in der Vergangenheit zur Ansteuerung zweier
Satelliten-Positionen benutzt. Nach diesem Prinzip wurden in den letzten Jahren
tausende von Einzelempfangs- und Multifeedanlagen gebaut. Doch als der obere
Frequenzbereich (11,7 bis 12,75 GHz) immer interessanter wurde, und die dafür
notwendigen Universal-LNB’s (10,7 bis 11,7 und 11,7 bis 12,75 GHz) das 22
kHz-Signal zur Umschaltung zwi-schen den beiden Frequenzbereichen benötigten,
fehlte ein weiterer Impuls zur Ansteuerung verschiedener Satelliten. Dieses
Problem erkannte Eutelsat bereits Anfang der 90er Jahre und entwickelte zusammen
mit Philips das neue System Digital Satellite Equipment Control, kurz DiSEqC
(sprich: Dai-Säck). Man wollte bewusst kein alleiniges weiteres Schaltkriterium
definieren, sondern ein zukunftstaugliches System, das Schwachstellen der
bisherigen Schaltmethoden beseitigt und auch später noch innovative
Erweiterungen zulässt, als die optimale Lösung. Denn gerade in
Mehrteilnehmeranlagen sollen oft zwei oder manchmal auch drei
Satellitenpositionen gleichzeitig empfangen werden. Dabei möchte man nicht nur
einzelne Programme zentral in einer Kopfstelle umsetzen, sondern jedem Haushalt
das Signal in der 1. SAT-ZF-Ebene (Frequenzbereich 950 bis 2.150 MHz) zur
Verfügung stellen. Nur so kann jeder auch beliebig Radioprogramme hören, die auf
den jeweiligen Tonunterträgern gesendet werden, oder eine spezielle
Sprachversion (z. B. bei Eurosport) einstellen. Während in Einzelanlagen der
SAT-Receiver die Schaltkriterien im Koaxialkabel zum Single-Universal-LNB
schickt und damit dort die Bereichswahl veranlasst, wählen SAT-Haushalte in
Mehrteilnehmeranlagen damit am Multiswitch (Multischalter), der sich meist im
Dachboden befindet, die richtige Frequenzebene aus. Bis-herige Multischalter
hatten maximal vier Eingänge für die verschiedenen SAT-ZF-Ebenen. Also
beispielsweise für den Anschluss des Frequenzbereichs 10,7 bis 11,7 GHz
horizontal und vertikal von zwei SAT-Positionen. Oder aber für alle vier
Frequenzebenen einer SAT-Position . Damit das komplette Frequenzspektrum einer
SAT-Position ins Koaxialkabel passt, muss es in vier Bereiche aufgeteilt werden:
Lowband horizontal, Lowband vertikal, Highband horizontal sowie Highband
vertikal. Die bisherigen Schaltkriterien waren analoge Befehle. Bei zu langen
Koaxialkabeln mit zu hoher Dämpfung kommt es immer wieder einmal zu
Spannungsabfällen. Bei den Komponenten der Anlage (Multiswitch oder LNB) kommen
statt 18 Volt (horizontal) nur noch 15 Volt an, die Bereichsumschaltung blieb
auf vertikal. E-lektromagnetische Störungen kamen oft noch dazu. Die kurzfristig
von manchen Herstellern zusätzlich ein-geführten, firmenspezifischen
Schaltsignale führten meist zu weiteren Inkompatibilitäten und technischen
Problemen. Mit DiSEqC wird nun alles anders. Im digitalen Zeitalter werden nun
auch die Schaltbefehle digital innerhalb der Satelliten-Anlage übermittelt.
Trotzdem ist das System abwärts kompatibel. Das bedeutet, dass sämtliche
bisherigen Komponenten in der SAT-Anlage weiterverwendet werden können. Bei
Anlagenergänzungen ist es möglich bereits DiSEqC-fähige Komponenten
einzusetzen.
DiSEqCTM ist ein
Warenzeichen von Eutelsat. Das System wird aber allen Herstellern lizenzfrei und
kostenlos von Eutelsat zur Verfügung gestellt. Dieses flexible, leistungsfähige
und kostengünstige System wird der neue Standard für universellen SAT-Empfang,
hinter dem alle namhaften Hersteller der Satelliten-Industrie stehen. Eine große
Produktpalette mit DiSEqC-Technik ist bereits erhältlich. Auf der Fachmesse
Cable & Satellite wurde DiSEqC sogar als „beste digitale Innovation“
ausgezeichnet. Jetzt ist es wichtig, dass auch die Händler und Installateure die
vielfältigen neuen Möglichkeiten kennen lernen und bei der Anlagenplanung
richtig umsetzen. Denn digitaltaugliche Satelliten-Anlagen sollte man auch mit
digitalen Schaltbefehlen steuern. In enger Zusammenarbeit mit den Herstellern
wirkt Eutelsat regelmäßig bei der Überprüfung der Anforderungen der einzelnen
Komponenten sowie bei der Verbesserung ihrer Leistungen mit. Eutelsat ist somit
direkt vom Entstehen vieler DiSEqC-Anwendungen an bei der Entwicklung mit
beteiligt. Nicht nur in neuen SAT-Empfangsanlagen bieten sich DiSEqC-LNBs
(Monoblock-LNB und Loop-Through-LNB = Durchschleif-LNB), Multischalter für
Mehrteilnehmerempfang, DiSEqC-Motoren, DiSEqC-Generatoren, DiSEqC-Messgeräte und
viele weitere neue Produkte mit DiSEqC-Technik zum Einbau an. In der
Vergangenheit gab es immer wieder technische Neuerungen beim SAT-Anlagenbau.
Kaum einer erinnert sich heute noch an magnetische oder mechanische Polarizer
oder an Receiver mit 1.750 MHz-Tuner. Genauso werden in einigen Jahren auch die
bisherigen Schaltkriterien (14/18 Volt und 22 kHz) verschwunden sein. Mittels
der bisherigen Schaltkriterien 14/18 Volt und 22 kHz kann in einer
Mehrteilnehmeranlage entweder nur eine SAT-Position komplett (links) oder zwei
SAT-Positionen nur im Lowband (rechts) empfangen werden. Innerhalb der
DiSEqC-Technologie gibt es verschiedene Ausbaustufen, die als so genannte Level
bezeichnet werden. Nachfolgend haben wir die wichtigsten DiSEqC-Stufen für Sie
einmal mit einer kurzen Erklärung aufgelistet:
„Simple DiSEqC"
(des öfteren auch als Ton Burst oder Mini DiSEqC bezeichnet): Dabei handelt es
sich uni die unterste Stufe der DiSEqC Technologie. Hierbei wird lediglich ein
zusätzliches Schaltkriterium ermöglicht. Zur Realisierung wird dem 22 kHz Signal
ein so genanntes Burst Signal aufgesetzt. Simple DiSEqC wird in erster Linie von
Receivern der unteren Preiskategorie verwendet. Es lassen sich damit lediglich
einfache DiSEqC-Positionsumschalter ansteuern. Aufgrund der Tatsache, dass
Geräte, die nur mit Simple DiSEqC ausgestattet sind, nur einen Bruchteil der
eigentlichen DiSEqC-Technologie nutzen, dürfen diese Geräte nicht mit dem DiSEqC
Logo gekennzeichnet werden.
DiSEqC Level 1.0:
Hierbei handelt es sich um den zur Zeit am häufigsten genutzten DiSEqC-Level. In
diesem Level sind die Befehle zur Polarisation (vertikal oder horizontal), zum
Frequenzband (High oder Low), zur SAT-Position (A oder B) und zur Option (1 oder
2) enthalten. Vom Satellitenreceiver aus werden diese entsprechenden Befehle zu
den einzelnen Komponenten gesendet. Gerade für digital taugliche
ASTRA/EUTELSAT- Multifeedempfangsanlagen ist der DiSEqC Level 1.0 fast
unerlässlich. Die meisten Multischalter, die dazu benötigt werden, arbeiten auf
diesem Level. Aufgrund der Tatsache, dass auch die Befehle zur
Frequenzbandumschaltung und Polarisationswahl über DiSEqC übertragen werden und
nicht, wie sonst üblich, über Gleichspannungs- bzw. Tonsignale, ist eine
deutlich höhere Betriebssicherheit gegeben.
DiSEqC Level 1.1:
ist eine Weiterentwicklung von Level 1.0 und beherrscht zusätzliche
Steuerbefehle insbesondere für neuartige DiSEqC-Einkabelanlagen. Bei Level 1.1
werden die DiSEqC-Befehle mehrmals gesendet. In Kaskade montierte
DiSEqC-Produkte werden so garantiert erreicht. Es sind bis zu 64 SAT-Positionen
anwählbar.
DiSEqC Level 1.2:
Zusätzlich zu den Befehlen der niedrigeren DiSEqC-Level wurden diesem Level
zusätzlich Befehle zur Steuerung einer Drehanlage implementiert. Hiermit ist es
möglich, eine Drehanlage komplett über ein Koaxialkabel zu steuern, ohne dass
zusätzliche Motorsteuerkabel benötigt werden. Seit neuestem gibt es Drehmotoren
auf dem Markt, welche die Steuerelektronik nach DiSEqC 1.2 schon integriert ist.
Dabei wird der Receiver mittels des Koaxialkabels an den Motor angeschlossen und
das Kabel vom Motor zum LNB weitergeführt. Damit ist die Installation einer
Drehanlage, was die Verkabelung angeht, so einfach wie die einer normalen
feststehenden Antenne.
[ weiterlesen ]
Auszüge aus Diseqc.de © by Eutelsat